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                 Kasachstan 
                  Kasachstan (kasachisch Qasaqstan, in der neuen
                    kasachischen Lateinschrift Qazaqstan; russisch Kasachstan)
                    ist ein Staat in Zentralasien und - betrachtet man den Fluss
                    Ural als Grenze zwischen Europa und Asien - zu einem sehr
                    kleinen Teil im äußersten Osteuropa. In Kasachstan
                    selber sieht man sich in erster Linie im Zentrum Eurasiens.
                    Kasachstan grenzt im Norden und Westen an Russland, im Südosten
                    an die Volksrepublik China, im Süden an Kirgisistan,
                    Usbekistan und Turkmenistan und im Südwesten an das
                    Kaspische Meer.                   
                                      Sprachen 
                    Die vorherrschende Sprache in Kasachstan ist nach wie vor
                    das Russische, das von 83,1 % der Einwohner beherrscht wird,
                    obwohl die Rolle des Kasachischen, das 56 % der Einwohner
                    sprechen, durch die Bemühungen der Regierung in den
                    Jahren nach der Unabhängigkeit stark gewachsen ist.
                    Es herrschen 8 Jahre Schulpflicht. Die Rate der Analphabeten
                    ist mit 2,5 % ungefähr so hoch wie in Deutschland. 
                  Der private Sprachverein Qazaq tili (Kasachische Sprache)
                    genießt heute halboffiziellen Status, da er den Kasachen
                    seit 1989/90 den verstärkten Gebrauch der eigenen Sprache
                    und eine Re-Turkisierung, d. h. die Anpassung des Kasachischen
                    an andere Turksprachen ans Herz legt bzw. betreibt. 
                                      Politik 
                                         
                    Innenpolitik 
                    Die Innenpolitik wird weitgehend durch den autoritären
                      Regierungsstil von Präsident Nursultan Nasarbajew und
                      seiner Familie geprägt. Die Opposition wird stark eingeschränkt. 
                                      Außenpolitik 
                    Außenpolitisch schwankt Kasachstan zwischen enger Anlehnung
                    an Russland - z. B. in der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft
                    und dem Rat für kollektive Sicherheit - einerseits und
                    Emanzipationsbestrebungen von Russland mit enger Anlehnung
                    an die USA andererseits. 
                  Mitgliedschaften: UNO und alle UNO-Organisationen wie UNESCO;
                    Shanghai Cooperation Organization (SCO) , Rat für kollektive
                    Sicherheit, Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft, GUS, Organisation
                    der Islamischen Konferenz (OIC), Economic Cooperation Organization
                    (ECO), Zentralasiatisch-Türkischer Gipfel. 
                                      Wirtschaft 
                    Kasachstan ist ein rohstoffreiches Schwellenland. Erdöl-
                    und Erdgasförderung sowie Ölprodukte bilden die
                    Basis kasachischer Wirtschaft. In den 1990er Jahren wurden
                    im Norden des Kaspischen Meeres und in der kasachischen Steppe
                    die größten Erdölreserven der letzten 30
                    Jahre gefunden. Experten schätzen sie auf rund neun
                    Milliarden Barrel. Die Ausbeutung erfolgt mit Hilfe ausländischer
                    Gesellschaften. Sie müssen von der Fördermenge
                    zwischen 50 und 40 Prozent an den kasachischen Staat abgeben.
                    Allein im Jahr 2002 wurden in Kasachstan rund 360 Millionen
                    Barrel im Wert von 7 Milliarden Euro gefördert. 
                  Sehr gut entwickelt ist auch die Hüttenindustrie (Schwarz-
                    und Buntmetalle) sowie deren Erzeugnisse. Als Energieträger
                    hat Steinkohle nach wie vor große Bedeutung. Kasachstan
                    besitzt außerdem reiche Reserven an Zinn, Uran, Blei,
                    Zink, Bauxit, Eisen, Gold, Silber, Phosphor, Mangan und anderem. 
                  In Kasachstan werden zudem chemische Erzeugnisse (Dünger,
                    Kunststoffe), Maschinen, Ausrüstungen, Textilien und
                    Lebensmittel hergestellt. Die wichtigsten Industriezentren
                    sind Almaty, Qaraghandy, Schymkent, Pawlodar und Aqtöbe. 
                  Nur ein Viertel der Landesfläche ist landwirtschaftlich
                    nutzbar. Trotzdem deckt Kasachstan seinen Bedarf an Getreide
                    dank der fruchtbaren Steppenböden vollständig selber
                    und verkauft die überflüssigen Bestände nach
                    China. Im Norden besteht um die Hauptstadt Astana ein landwirtschaftlich
                    gut erschlossenes Gebiet. Darauf deutet auch der frühere
                    russische Name der Stadt - Zelinograd - Neulandstadt hin.
                    In den südlichen Gebieten von Almaty bis Schymkent werden
                    Früchte angebaut. Von großer Bedeutung vor allem
                    für die Bewohner der Halbwüsten- und Wüstengebiete
                    ist die Viehhaltung. Es werden hauptsächlich Schafe
                    gezüchtet, seltener Ziegen, Kühe, Pferde. In russisch
                    oder deutsch dominierten Regionen ist auch Schweinezucht
                    verbreitet. 
                  Im Süden steht der Aralsee nach extensiver Wasserentnahme
                    zur landwirtschaftlichen Kultivierung der Region vor dem
                    Austrocknen, was eine der größten ökologischen
                    Katastrophen der heutigen Zeit darstellt. 
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